In vergangenen Blogbeiträgen haben wir bereits die aktuelle Preisentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt aufgegriffen und deren Ursprung erklärt.

Anlässlich der Studie „Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten und Perspektiven 2023“ von Wüest Partner möchten wir nun die Entwicklung von Wohnungsneubauten sowie der Mietpreise in Hannover, Hildesheim und weiteren norddeutschen Städten genauer ansehen.

Während Einflussfaktoren wie

  • Das hohe Zinsniveau
  • Anhaltende Inflation
  • Unsichere Konjunktur
  • Stetig steigende Baukosten und
  • Die kommende Heizkostenverordnung

die Investitionsbereitschaft für Immobilienkäufe einbremsen, steigen nämlich die Mietpreise in den norddeutschen Städten deutlich an. Mit welchen weiteren Neuerungen wir auf dem Immobilienmarkt konfrontiert werden, zeigt uns die Studie von Wüest Partner.

 

Zu wenig Neubau-Wohnungen in Norddeutschen Städten

Der Wohnungsbau nimmt in ganz Deutschland stetig ab. So zeigen Statistiken, dass im April 2023 der stärkste Einbruch an Baugenehmigungen seit 15 Jahren zu verzeichnen war: Nämlich beunruhigende 32% weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch hier begegnen uns die gleichen Gründe wie bereits genannt: Steigende Zinsen, hohe Baukosten und Grundstückspreise oder auch strenge Kreditvergabekriterien.

Noch stärker fällt dieser Trend in Norddeutschland aus. Hohe 44 % beträgt hier in etwa der Rückgang der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr, wodurch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum noch erheblicher wird. Besonders problematisch ist die Situation in Ballungszentren wie z.B. Hamburg oder Hannover. Hier gibt es schlichtweg zu wenig freie Wohnungen, sogar mit rückläufiger Tendenz. In Hamburg wären sogar über 10.000 neue Wohnungen nötig, um den hohen Bedarf zu decken, in Kiel und Bremen zwischen 1000 und 2000. Lediglich Oldenburg, Wilhelmshaven und Wolfsburg bilden positive Ausnahmen.

 

Hoher Anstieg der Mietpreise auch in Hildesheim – gute Nachricht für Vermieter

In der Studie von Wüest Partner sieht man den deutlichen Anstieg der Mietpreise in 14 der 15 norddeutschen Städte in den letzten 10 Jahren. Mietpreise in Hildesheim sind beispielsweise um 59,4% angestiegen, in Lübeck um 68,1% und Neumünster sogar um 70,3%. Die Begründung für den Anstieg der Mietpreise findet Wüest Partner vor allem in der Wohnungsknappheit und den rückläufigen Neubautätigkeiten.

Mit welchen Mietpreisen ist denn nun zu rechnen? In Hamburg erreichen die Spitzenmieten 22,50 €/m2 (durchschnittlich 15,40 €/m2), Lübeck 17 €/m2. Große Unterschiede zeigen sich bei den Medianmieten für Alt- und Neubauten. Im Schnitt sind bei den 15 norddeutschen Städten aus der Wüest Partner Studie die Altbauten um 3 €/m2 günstiger als Neubauten.

 

Wie sieht die Entwicklung bei Eigentumswohnungen aus? In unserem nächsten Blog widmen wir uns genau diesem Thema. Wir freuen uns, wenn Sie bald wieder bei uns vorbeischauen!

 

Quelle: https://www.finanzwelt.de/post/steigende-mieten-und-fallende-kaufpreise-fur-eigentumswohnungen