Eigentlich hören wir den Spruch „Es wird alles teurer“ schon immer. Gerade auf dem Immobilienmarkt bekommt man das Gefühl, dass die Preise auf ein Niveau steigen, welches jenseits der finanziellen Möglichkeiten einer Durchschnitts-Familie liegt. Nun werden unerwartet noch alle Fördergelder für energieeffizientes Bauen gestoppt – so die Bundesregierung. Das sind sehr schlechte Nachrichten für alle, die fest mit der staatlichen Förderung gerechnet haben.

Wir möchten in diesem Beitrag aufzeigen, woher der Preisanstieg in der Immobilienbranche kommt und auf was sich Bauherr:innen in Zukunft noch vorbereiten müssen, wenn der Traum des Eigenheims in den Startlöchern steht.

Sechs Gründe für die erschwerten Bedingungen auf dem Immobilienmarkt

  1. Ungewissheit in der KfW Förderung: Wie bereits erwähnt, wurden die Förderungen für Neubauten Anfang des Jahres 2022 gestoppt. Es handelt sich dabei um riesige Summen. Was bedeutet das nun für Sie als Bauherr:in? Aufgrund der fehlenden Förderung müssen Sie mit einem starken Anstieg der Finanzierungskosten rechnen. Ob es alternativ zinsverbilligte Kredite geben wird, steht aktuell noch zur Prüfung aus
  2. Kontinuierlicher Kostenanstieg: Auf dem Immobilienmarkt ist eine stetig steigende Entwicklung der Miet- und Kaufpreise zu beobachten. Experten gehen nicht davon aus, dass sich diese Situation in nächster Zeit ändern wird. Vergleicht man allein das dritte Quartal von 2020 mit 2021, so kann man bereits hier einen deutlichen Kostenanstieg feststellen.
  3. Steigende Bauzinsen: Die Zeiten der niedrigen Bauzinsen sind vorbei. Beachtet man die aktuelle Zinspolitik, die Inflation und die Konjunkturentwicklung, ist eine stetig steigende Entwicklung der Bauzinsen zu erwarten und das schon in sehr naher Zukunft. Bereits innerhalb dieses Jahres wird ein starker Zinsanstieg als durchaus wahrscheinlich eingeschätzt. Bauherr:innen, die einen hohen Kredit für die Immobilie aufnehmen werden, sehen sich damit bei einer zehn-jährigen-Bindung mit einer Zinssumme im fünf-stelligen Bereich konfrontiert.
  4. Strenge Anweisungen der Bafin: Die Finanzaufsicht Bafin hat die Banken angewiesen, zusätzliche Kapitalpuffer anzulegen und bei der Neuvergabe von Krediten besonders vorsichtig zu sein. Welche Auswirkungen hat diese neue Anweisung? Die Banken werden in Zukunft für die Kredite noch mehr Geld als Sicherheit hinterlegen, woraus die Kredite für die Kunden – also Sie als Bauherr:in – teurer werden. So wird jedem Bauvorhaben, das ohne großen Kapitalpuffer geplant wurde, ein weiterer Stein in den Weg gelegt.
  5. Belastende Klimaschutz-Anforderungen: Das große Ziel der EU-Kommission ist, bis 2050 in Europa klimaneutral zu werden. Der Bau- und Immobiliensektor zählt als große Schlüsselbranche, um dieses Ziel zu erreichen. Die Anforderungen werden hart, denn bisher sieht es danach aus, als müssten die Immobilienbesitzer aufwendige Sanierungsarbeiten vornehmen, was sehr kostspielig werden kann. Auch ist noch unklar, wie die finanzielle Belastung zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden soll. Wir bleiben auf die weitere Entwicklung gespannt und halten Sie auf dem Laufenden.
  6. Drastischer Anstieg der Rohstoffpreise: Ein Thema, das uns alle betrifft, sowohl neue Bauherr:innen, als auch Immobilienkäufer:innen und Eigenheimbesitzer:innen. Warum ist das so? Die Knappheit von Rohstoffen führt unweigerlich zu einem Anstieg der Preise. Wie wir bereits in einem vorherigen Blogbeitrag berichtet haben sind die Holzpreise letztes Jahr um über 45% angestiegen. Gleichzeitig dazu erleben wir, nicht zuletzt wegen der aktuellen Pandemie, einen Fachkräftemangel auf dem Bau. Beides führt nun zu einem Anstieg der Bau- und auch Modernisierungs- und Sanierungskosten.

Wir halten Sie über sämtliche Entwicklungen weiterhin auf dem Laufenden. Für aktuelle Informationen schauen Sie gerne wieder hier auf den Blog, auf unserer Facebook-Seite oder auf YouTube vorbei.

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Quelle

Handelsblatt